Bau des Schlosses

- von 1633 bis 1636 -

Der Bau des Schlosses erfolgt 1633 bis 1636 im Renaissance-Stil. Es wird aus roten Backsteinen erbaut und hat ein rotes Dach. Die zwei großen Türme prägen das Schloss. In der Mitte war ein dritter kleiner Turm.

Baumaterial wurde mit Ochsen- und Pferde-Fuhrwerken herangeschafft. Dafür entstanden die beiden großen Rampen als Auffahrt. Die Ziegel holte man von weiter her. Plöner hatten Hand- und Spanndienste zu leisten. Der Sage nach trugen die Frauen Sand in Ihrer Schürze den Schlossberg herauf.

Der Bau ist als besondere Leistung zu werten, weil er in nur 3 Jahren vollendet wurde, zudem in der Zeit des 30-jährigen Krieges.

Das Schloss besitzt 450 Fenster und 350 Türen. Im Gebälk der Türme hängen zwei Glocken. Über 600 Jahre alt ist die Glocke von 1384, die noch von der alten Plöner Burg stammt. Über 350 Jahre alt ist die Friedensglocke von 1649, die an das Ende des 30-jährigen Krieges erinnert. Zwei Jahre danach entstand die Plöner Schützengilde.

Im Ostflügel lebten die Herzöge, damit sie die Sonne aufgehen sehen konnten. Im Westflügel lebte die Herzogin, eine Etage tiefer die Prinzessinnen. Die Maitresse des Herzogs wohnte unter dem Dach.

Herzog Joachim Ernst war ein guter Diplomat und blieb im 30-jährigen Krieg neutral. Trotzdem blieb auch Plön vom Kriegs-Geschehen nicht verschont. Der Herzog verstärkte die Verteidigung der Stadt und ließ 2 Wach-Stationen einrichten (die Hinterste Wache und die Fegetasche).

Als feindliche Truppen näher rückten, öffnete Plön aber lieber freiwillig die Tore. Die Plöner leisteten passiven Widerstand. Plön hatte vor allem unter der Einquartierung von Soldaten zu leiden. Herzog Joachim Ernst regierte 50 Jahre lang.


Dänenzeit

Da Friedrich Carl keine berechtigten Erben hinterließ, fiel das Herzogtum 1761 an das dänische Königshaus und blieb gut 100 Jahre unter dänischer Verwaltung. Plön wurde Garnisons-Stadt.

Der Dänenkönig Friedrich VIII. ließ das Schloss 1840 weiß verputzen und zur Sommerresidenz ausbauen.


Preußenzeit

Zur Preußenzeit wurde eine Kadettenanstalt im Schloss eingerichtet. Es fanden bauliche Veränderungen am Schloss statt. Wände wurden eingezogen und ein Teil der Stuckarbeiten abgeschlagen.  Zwei Treppentürme wurden an den Flanken angebaut.


Weimarer Republik und National-Sozialismus

Zur Weimarer Zeit (nach 1920) befand sich eine Erziehungsanstalt im Schloss, die den Namen STABILA trug. Der National-Sozialistischen Ideologie folgend wurde nach 1933 eine NAPOLA im Schloss eingerichtet.


Internat und Fielmann-Akademie

Nach 1947 wurde das Schloss staatliches Internat. Träger war das Land Schleswig-Holstein.

Der Brillen-Konzern Fielmann kauft 2002 das Schloss. Das Schloss wird zur Fielmann-Akademie umgebaut, einer Fortbildungseinrichtung für den Optiker-Nachwuchs.